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Medienarchiv der Hans-Henning Endres GmbH & Co. KG

 

1961–1989: Die Berliner Mauer teilt die Stadt

  • 13. August 1961: Beginn des Mauerbaus am Brandenburger Tor in Berlin. West-Berlin wird zu einer geopolitischen Insel in der DDR – mitten in der sowjetisch besetzten Zone.
  • 29. März 1962: Firmenumwandlung zur Hans-Henning Endres Kraftfahrzeug-Großhandel und Werkvertretungen GmbH
  • 1963: Neubau eines Büro- und Werkstattgebäudes in der Kaiserin-Augusta-Allee 4 in Berlin-Moabit
  • 1964: Offizielle Inbetriebnahme des neuen Betriebes
  • 1967: Die Firma Glück und Endres wird gegründet
  • 1971: Die Geschwister Angelika und Hans-Rüdiger Endres treten in die Firma ein
  • 1974: Generationswechsel in der Firma Hans-Henning Endres
  • 1974: Die Firma Glück und Endres zieht in neue Räumlichkeiten in die Legender Straße in Berlin-Reinickendorf
  • 1. Januar 1987: Die Firma Hans-Henning Endres wird Vertragswerkstatt der Daimler-Benz AG für Transporter und leichte Lkws in West-Berlin.
  • 1. Januar 1987: Firma Endres Fördertechnik GmbH wird gegründet
  • 9. November 1989: Fall der Berliner Mauer

13. August 1961: Am frühen Morgen beginnen bewaffnete Grenzpolizisten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit dem Bau der Berliner Mauer, die mitten durch die Stadt verläuft. Das ist ein großer Schock für die gesamte Stadt.

Es sieht schlecht aus für Berlin – nicht nur für seine Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für seine Wirtschaft. Bereits wenige Tage später ist die Grenze dicht und West-Berlin ist eine geopolitische Insel mitten in der DDR. Die Absatzmärkte für West-Berliner Unternehmen sind stark eingeschränkt und viele bedeutende Unternehmen verlassen die Stadt.

Hans-Henning Endres verhält sich in dieser herausfordernden Situation jedoch antizyklisch, indem er für die Vertretungen von Unternehmen mit noch größerem Ehrgeiz und Engagement als gewohnt die Absatzmöglichkeiten steigert und seine Verkaufspalette um weitere namhafte Hersteller erweitert.

August 1961: Vertragspartner der Hans-Henning Endres KG

Waren es zunächst diverse landwirtschaftliche Geräte, so wird nun die Verkaufspalette für den städtischen Bedarf ständig erweitert: Mit der Zeit vertritt die Firma Hans-Henning Endres in West-Berlin neben dem Unimog auch andere namhafte Hersteller.

Die Auflistung der Vertragspartner in einem Rundschreiben zur Vorstellung des aktuellen Lieferprogramms liest sich beinahe wie der Katalog zu einer Messe.

Rundschreiben von August 1961 öffnen

Ende 1961: Die Firma Hans-Henning Endres kann bereits auf rund 700 verkaufte Unimog stolz sein, wozu ihr auch seitens der Daimler-Benz AG gratuliert wird.

Schreiben der Daimler-Benz AG vom 29. September 1961 öffnen

1962: „Grüne Woche“ in Berlin, hier ein Blick auf den Messestand von Hans-Henning Endres. Präsentiert wird ein Unimog U 411 mit 32 PS und festem Fahrerhaus, ausgestattet mit einem Klaus-Aufbaulader sowie einer Arbeitsbühne.

1963: Hans-Henning Endres und seine Ehefrau Margarethe setzen ihre Pläne in die Tat um. Mit viel Optimismus wird das Ruinengelände in der Kaiserin-Augusta-Allee 4 in Berlin-Moabit, das bereits 1956 erworben wurde, als neuer Geschäftssitz des Unternehmens bebaut.

Am 10. April 1963 erfolgt die Grundsteinlegung des neuen Büro- und Werkstattgebäudes und am 11. Oktober schließlich das Richtfest.

Ausschnitt aus der Rede von Hans-Henning Endres anlässlich der Einweihungsfeier des Neubaus:

„Als ich dann am 10. April 1963 in die Grundmauer die eiserne Kassette versenkte, da tat ich es mit folgenden Worten: ,Auf altem Grund und festen Boden neu gegründet – möge das Gebäude mit starken Mauern emporwachsen und sicheren Bestand haben und kommenden Generationen den Unternehmergeist derer beweisen, die heute leben‘. […]
Wir wollen einen Bau schaffen, der durch seine vorausschauende Planung den Anforderungen der nächsten 20 Jahre entspricht und mit dem wir der nachfolgenden Generation etwas Beständiges hinterlassen.“

Zum Jahreswechsel findet der Umzug mithilfe der Mitarbeiter und unter Einsatz von Unimog-Zugmaschinen statt.

2. Januar 1964: Der Geschäftsbetrieb in der Kaiserin-Augusta-Allee 4 wird aufgenommen. Die Firma beschäftigt zu dieser Zeit 65 Personen, darunter sechs Mitarbeiter im Außendienst.

1964: Außenansicht des modernen Bürogebäudes am neuen Standort in der Kaiserin-Augusta-Allee 4 in Berlin-Moabit.

1964: Blick in die große und hohe Werkstatthalle mit viel Tageslicht.

Das Firmenschild aus Spritzguss wird ab jetzt an jedes Fahrzeug montiert.

Das darauf abgebildete stilisierte „E“ mit seinen drei Pfeilen hat Hans-Henning Endres selbst entworfen – das Design lässt er sich schützen.

Die drei Pfeile stehen symbolisch für Zug-, Hub- und Transportfahrzeuge.

Festschrift öffnen

Werbeschrift zum Neubau öffnen

12. September 1964: Einweihungsfeier des Neubaus der Firma Hans-Henning Endres.

Ausschnitt aus der Rede von Hans-Henning Endres:

„Den anfänglichen kleinen Erfolgen reihten sich größere an, und während des ganzen Zeitraumes wurden es mehr und mehr Unimog, die auf den Straßen Berlins zu einem Begriff geworden sind. Wir nähern uns der stattlichen Zahl von 1.000. […]
Es gibt nicht wenige Menschen, die glauben, dass sich alles mehr oder weniger von allein getan und ergeben hätte. Dass es ein absoluter Glücksumstand sei, Unimog zu verkaufen, und sich die ,Dinger‘ sozusagen von selbst die Kunden suchen würden, und dass für dieses Erzeugnis nicht auch eine erhebliche Konkurrenz vorhanden wäre. […]
Mitnichten! Ihnen allen möchte ich die Worte von Gotthold Ephraim Lessing ins Gedächtnis rufen:

"Ohne Arbeit, früh und spät,
wird dir nichts geraten.
Neid sieht nur das Blumenbeet,
aber nicht den Spaten.“

1967: Eine zweite Firma wird gegründet. Die Firma Glück und Endres entwickelt sich rasant durch den Vertrieb und Montage von Ladekranen auf LKWs (Fabrikat ATLAS).

In der Kaiserin-Augusta-Allee reichen die räumlichen Kapazitäten bei weitem nicht mehr aus, sodass die Firma Glück und Endres 1974 auf das firmeneigene Grundstück mit einer großen Montagehalle in der Lengeder Straße 40 in Berlin-Reinickendorf umzieht.

Hier geht es zur Fotogalerie der Glück und Endres KG

Werner Glück geschäftführender Gesellschafter der Firma Glück und Endres.

1970: Das Unternehmen feiert „25 Jahre Endres in Berlin!“ und vermerkt in der Firmenchronik, dass zu dieser Zeit alle bedeutenden Speditionen in Berlin einen Unimog im Fuhrpark haben.

Ab 1971 sind die Geschwister Angelika und Hans-Rüdiger Endres im elterlichen Unternehmen tätig.

19.06.1974:  Die Geschwister Angelika und Hans-Rüdiger Endres übernehmen die Geschäftsführung der Hans-Henning Endres GmbH & Co. KG.

Die 70er-Jahre sind durch Ölkrisen geprägt, die in den Industrieländern schwere Rezessionen auslösen. Auch die Berliner Wirtschaft bleibt davon nicht unberührt.

1974: Dieses Jahr verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation der Firma Hans-Henning Endres zusätzlich durch die Einstellung der Produktion der wichtigsten Umsatzträger, die in großen Stückzahlen in West-Berlin verkauft wurden:

  • Unimog U 411 von Firma Daimler-Benz
  • Linde-Hydrocar von Firma Güldner
  • Steyr-Daimler-Puch Haflinger von Firma Steyer-Daimler-Puch

1979 ziehen sich Margarethe Endres und 1981 Hans-Henning Endres aus dem aktiven Geschäft zurück.

1980: Firmenbroschüre anlässlich „35 Jahre Firma Hans-Henning Endres“.

Broschüre öffnen

1981: Die Verkaufsstückzahlen des Unimog im Vertragsgebiet gehen auf unter 50 Einheiten pro Jahr zurück.

1. Januar 1987: Es erfolgt eine Vertragserweiterung mit der Daimler AG für den Transporter-Service in West-Berlin. Die Firma Hans-Henning Endres wird zur Vertragswerkstatt für Transporter und leichte Lkw (bis 8 Tonnen Gesamtgewicht).

Presseartikel aus "Berlin-Verkehr" vom August 1988 öffnen 

Pesseartikel aus dem "Road Journal" vom Oktober 1988 öffnen

1987: Neue Mercedes-Benz Außenwerbung mit Hinweis auf Lkw und Unimog.

1. Januar 1987: Gründung der Firma Endres Fördertechnik für Linde Gabelstapler.

Ab 1988 befindet sich die Werkstatt auf dem Nachbargrundstück Kaiserin-Augusta-Allee 5.

3. September 1988: Hans-Rüdiger Endres und Angelika Meyer-Grant beim Tag der offenen Tür.

1988: Besondere Auszeichnung:

Die Unimog-Generalvertretung Endres wird von der Daimler-Benz AG für hervorragende Service-Leistungen als „Vertretung des Jahres 1988“ ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung dokumentiert, dass die Aus- und Weiterbildung des Personals, die technische Werkstatt-Ausstattung und auch die Kundenbetreuung eine Spitzenstellung einnehmen.

Bis zum Fall der Mauer 1989 werden über 2.000 Unimog und MB-trac verkauft.